Durchführung der Strahlenbehandlung
Man wird gelagert ebenso wie am Therapiesimulator/Computer-/Kernspintomographen. Dann werden die Bestahlungsfelder eingestellt. Bei gleichzeitiger Schonung von haut und Organen wird vorwiegend mit harter Rötngenstrahlung bestrahlt um eine bessere Eindringtiefe zu gewährleisten.
Man solllte während der Behandlung, die ca 1-2 Min dauert möglichst ruhig liegen.
Einschließlich der der Lagerung dauert die Behandlung etwa 10 bis 15 Minuten.
Risiken und Komplikationen
Mögliche Sofortreaktionen
Normal, aber nicht sehr häufig: leichte Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitslosigkeit, Gewichtsverlust und Lustlosigkeit, Übelkeit (selten Erbrechen)
Entzündungen der Haut (Trockenheit, Rötungen, seltener Risse, nässende Wunden oder Schwellungen)
Schluckbeschwerden, ggf. Sodbrennen und Hustenreiz.
Entzündung der angrenzenden Lungenbereiche, der Speiseröhre oder Luftröhre mit Fieber, Schleimbildung und Atembeschwerden sind selten.
Schildrüsenüberfunktion, Herzrhythmusstörungen, die auf Durchblutungsstörungen beruhen, können durch die Bestrahlung verstärkt werden.
Mögliche Spätfolgen:Überpigmentierung (Braunfärbung) der Haut, die sich im Laufe der Zeit jedoch verliert. Depigmentstörung (Weißfärbung) ist selten.
Schwellung und Verhärtung der Unterhaut oder Muskulatur (abhänging vom Sitz des Tumores)
Im Narbenbereich kann das Haut- und Unterhautgewebe schrumpfen.
Bestrahltes weibliches Brustgewebe kann Form verändern, straffer, härter oder kleiner werden.
Entzündung durch EInlagerung von Gewebewasser (Ödeme).
Schmerzen, Blutungen und Fistelgänge durch Absterben von Weichteil- und Knochengewebe.
Vernarbung der Lunge, Vernarbung der Speiseröhre.
Schädigung des Herzmuskels oder herzkranzgefäße mit Herzschwäche.
Schliddrüse: Teilweise oder komplette Funktionsstörung.
Wundheilungsstörung, Nervenschwächen.
Das Blutbild kann sich während der Therapie, gerade in Verbindung einer Chemo stark verändern. Somit kann die Infektanfälligkeit steigen.
Die richtige Pflege der Haut
Wirkstoffe • Wenn
die Hautbarriere stark geschädigt ist, nimmt parallel zur Erhöhung des
transepidermalen Wasserverlustes das Infektionsrisiko zu. Denn die
unfreiwillige Öffnung der Barriere ist keine Einbahnstraße. Während
Wasserdampf von innen nach außen wandert, dringen Keime von außen nach
innen ein. Wenn die Haut darüber hinaus droht, rissig zu werden, sind
als erste Hilfe Pflegepräparate mit adstringierenden Wirkstoffen zu
empfehlen. Zu ihnen gehören Hamamelis-Extrakt, gerbsäurehaltige Tee- und
Tannin-Präparate. Offene Wunden sind selbstverständlich für die
Hautpflege tabu.
Hautreinigung • Ein anderes
Problem können Stoffe mit irritierenden Eigenschaften sein. Daher sollte
der Gebrauch von Körperreinigungsmitteln mit aggressiven Tensiden
(Laurylsulfat, Laurylethersulfat etc.) so weit wie möglich unterbleiben.
Lauwarmes Wasser genügt, um die Haut zu reinigen. Alternativ stehen
schaumarme Reinigungspräparate z. B. mit Zuckertensiden zur Verfügung.
In der Vergangenheit wurde die Hautreinigung bestrahlter Flächen seitens
der behandelnden Ärzte sogar ganz verboten. Um Quellungen zu vermeiden,
sind Duschbäder allerdings auf einen möglichst kurzen Zeitraum zu
beschränken. Hilfreich können im Übrigen auch überfettete konventionelle
Seifen mit einem hohen Anteil freier Palmitinsäure oder Stearinsäure
sein, wenn sie in niedriger Konzentration eingesetzt werden. Die Säuren
und deren Salze sind physiologisch unproblematisch, bieten einen
vergleichsweise günstigen pH und haben sich auch bei neurodermitischer
Haut bewährt. Kurze Kamille-Bäder wirken beruhigend.
Eine
Irritationsquelle kann die Nassrasur mit Rasierseife sein. Es wird daher
empfohlen, auf die Trockenrasur umzusteigen, sofern der Haarwuchs im
Bestrahlungsfeld nicht bereits erheblich gestört ist. Statt eines
hochalkoholhaltigen Rasierwassers kann man ein CM-Glucan-haltiges Gel
verwenden, um die Haut zu beruhigen und Entzündungen zu hemmen.
Hilfsstoffe • Auf
parfümhaltige Hautpflegemittel (sensibilisierendes Potenzial) ist ganz
zu verzichten. Dies gilt auch für Konservierungsmittel, die tief in die
Haut penetrieren können. Emulgatoren, die sich vom Polyethylenglykol
ableiten, sind ein immer noch wenig bekannter störender Faktor bei
Hautpflegemitteln. Sie bilden unter energiereicher Strahlung und
Anwesenheit von Luftsauerstoff entzündungsauslösende Reaktivstoffe. Hier
ist ein Blick auf die Auflistung der Inhaltsstoffe (INCI) unerlässlich.
Grundsätzlich sollte man bei Pflegemitteln darauf achten, dass die
Emulgatoren in der Haut abgebaut werden können und die Integrität der
Barriere nicht zusätzlich stören. Am besten eignen sich emulgatorfreie
Präparate, insbesondere pflanzliche Öle, deren Anwendung aber im
Allgemeinen als nicht angenehm empfunden wird.
Pflegegele • In
Form von Oleogelen kann man Pflanzenöle jedoch wie eine Creme anwenden.
Gegenüber traditionellen Vaselineprodukten haben diese Oleogele den
Vorteil, gut zu fetten; außerdem ziehen sie gleichzeitig gut ein. Hier
zeigt sich ebenfalls eine Parallele zur Pflege neurodermitischer Haut -
diese ist auch barrieregestört und besonders trocken. Auch bei dieser
Hauterkrankung ist es beispielsweise wichtig, mechanische Reize wie eng
anliegende Kleidung zu vermeiden.
Gele mit Alginaten, Hyaluronsäure,
CM-Glucan, Aloe vera, D-Panthenol und Aminosäuren (NMF) sind allgemein
gut geeignet, um die Haut feucht zu halten. Sie entsprechen den
Kligman'schen Vorstellungen in der Korneotherapie, wonach die
Hautfeuchte die wichtigste Voraussetzung für eine intakte Haut ist. Sind
Gele geeignet zusammengesetzt, können sie sogar Fettstoffe in Form von
Pflanzenölen aufnehmen. Die in der Haut gebildeten Metaboliten der in
den Ölen enthaltenen essenziellen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren wirken
entzündungshemmend.
Phosphatidylcholin • Erste
Praxis-Erfahrungen mit Kombinationen von DMS-Basiscremes mit
Leinöl-Nanopartikeln während der Therapie sind ebenfalls
vielversprechend. Im Falle vorliegender aktinischer Keratosen haben sich
zudem Nanopartikel mit Boswellia-Harz zur unterstützenden (adjuvanten)
Pflege bewährt. Nanopartikel interessieren bei Strahlenschäden weniger
hinsichtlich ihrer Größe, die im Schnitt zwischen 50 und 150 nm beträgt,
sondern wegen ihres Phosphatidylcholin-Gehaltes, der ähnlich wie
Liposomen die Fusion mit den Barriereschichten ermöglicht.
Phosphatidylcholin (PC) hat darüber hinaus gegenüber γ-Strahlung eine
zellprotektive Wirkung. PC-Liposomen wirken sowohl bei Schäden durch
γ-Strahlung als auch UV-Strahlen regenerativ und werden daher auch in
After-sun-Präparaten bei Sonnenerythemen mit Erfolg eingesetzt.
In
Wasser dispergierbare PC-Öl-Mischungen kann man außerdem vorteilhaft zu
einer sehr sanften Hautreinigung mit gleichzeitigem pflegendem Effekt
einsetzen. Nachteil dieser Produkte ist ihr im Vergleich zu
konventionellen Reinigungsprodukten hoher Preis. Diesen muss man jedoch
in Relation zu den herausragenden Eigenschaften dieser Produkte setzen.
Puder & Co. • Die
früher häufig propagierten Puder machen nur dann Sinn, wenn sie nicht
austrocknend wirken - wie beispielsweise spezielle Puder mit einem
Harnstoffanteil. Diese wirken außerdem juckreizhemmend.
Soweit
dekorative Präparate nach Rücksprache mit dem verantwortlichen
Strahlentherapeuten eingesetzt werden, gelten für diese Produkte die
gleichen Kriterien wie für die reine Hautpflege: möglichst wenige
Hilfsstoffe und keine Stoffe, die die hauteigene Regeneration
beeinträchtigen können. Das bedeutet vor allem auf abdeckende Mineralöle
und Mineralwachse zu verzichten.
Inwieweit welche Hautpflegemittel
im Einzelfall eingesetzt werden, hängt selbstverständlich von der
individuellen Situation ab und lässt sich nur in Einklang mit dem
Therapeuten entscheiden. Eine ganz wichtige Voraussetzung für eine
schnelle Wiederherstellung der Haut nach der Therapie ist die
bestmögliche Kondition vor der Therapie. Daher sollte bereits schon
mehrere Wochen vor einer geplanten Strahlentherapie ein wirksamer
Hautschutz einsetzen. Für das angeschlagene Selbstwertgefühl der
Patienten ist es wichtig, die Hautschäden so gering wie möglich zu
halten.
Dr. Hans Lautenschläger
Nachdem meine Mutter die erste Woche der Betsrahlung überstanden hat gebe ich ein kleines Back UP wie es für sie war und wie sie es empfand.
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