Donnerstag, 25. Oktober 2012

Der Port und Unser Chemotagebuch Teil 1


Mit Port oder Infusion zur Chemotherapie?

 Für Patienten, die häufiger und/oder über einen längeren Zeitraum Zytostatika benötigen, kommt neben der Infusion über einen Venenkatheter auch die Implantation eines sogenannten Ports in Frage: 
Ein Port ist ein kleines Reservoir aus sterilem Material, das bei einem ambulanten chirurgischen Eingriff unter die Haut eingesetzt wird, oft in der Nähe des Schlüsselbeins. Von diesem Reservoir aus besteht über einen dünnen Schlauch eine Verbindung mit einer großen Vene. Ist der Port nach rund einer Woche erst einmal eingeheilt, muss nicht mehr jedes Mal eine Vene angestochen werden, um die Zytostatika-Infusionen zu legen: Nur noch das Reservoir wird mit einer speziellen Nadel durch die Haut anpunktiert.







Die erste Chemo stand in den Startlöchern und das Bauchweh aus Angst davor, weil man nicht genau weiß was passieren wird, wurde immer größer. Die Nächte hingegen wurden immer kürzer.
Nicht nur bei meiner Mutter sondern bei allen nahestehenden Beteiligten.
Einen solchen Krankheitsfall hatten wir einfach in Unserer Familie noch nicht gehabt.
Und zumal ich wusste ich bin dann mit ihr allein. Die Tage vor der Chemo, bei der Chemo und die Tage nach der Chemo.
Mein Vater ist Selbstständig und arbeitet ausschließlich in anderen Bundesländern. 
So gern er auch an der Seite meiner Mutter stehen würde kann er seine Firma nicht hängen lassen.

Nachdem die letzte Nacht vor der Chemo nun also auch furchtbar, (ich träumte jede Nacht, von meiner Mutter... Ob daheim oder im Krankenhaus, die Krankheit ließ mich nicht ruhen)
und bereits um 6 Uhr zuende war, versuchten wir beide etwas zu essen.
Ein extrem mulmiges Gefühl bereitete mir echt Übelkeit. Da ich mir mein Brötchen, aber schließlich reinzwang, viel es meiner Mutter auch ganz einfach ordentlich zu frühstücken.

Die Autofahrt zum Facharzt, der die Therapie durchführte, war sehr ruhig.
UNÜBLICH FÜR MAMA UND TOCHTER :D
Um 8 Uhr hatten wir den Termin und wurden auch dringlichst aufgerufen pünktlich zu sein und überhaupt zu erscheinen. Unglablich teuer diese Medikamente. Da lacht man über jedes Grippemittel aus der Apotheke.

Der Artz legte den Port meiner Mutter frei. Sie hatte ihn vor 5 Tagen erst eingesetzt bekommen. Die Narben waren aber super verheilt und außer das die Haut grün, blau und lila war, hatte sie laut dem Arzt einen super Chirug. 
Er suchte den Eingang vom Port und injizierete dort als erstes 2 Mittel die, die teilweise so schlimmen Nebenwirkungen eindämmen sollen. 
Meine Mutter merkte diese Medikamente mit einem extremen kribbeln welches im Kopf beginnt und in der Leiste endet.
Sie selber empfand es ganz und garnicht als kribbeln... wie Tausend Stecknadeln, so beschrieb sie das Gefühl. 

Auf einem super bequemen Sessel durfte sie es sich nun gemütlich machen und die Infusionen ohne zutun durch den Körper laufen lassen.
Beginnend mit dem ersten rotfarbenen Medikament (G-5), weiterführend mit ca 150ml Kochsalzlösung die die Vertäglickeit noch besser gewährleisten und die Venen schonen soll.
2 weitere Medikamente folgten und die Therapie endete nach ca. 4 Stunden mit einer Kochsalzlösung.

Wir wurden von dem Arzt und den  Schwestern klasse versorgt. Immer wieder schaute jemand nach meiner Mutter, fragten nach Ihrem Wohl und ließen sich auch immer mal wieder Zeit meiner Mutter Fragen zu benantworten.
Der Arzt machte reichlich sarkastische Späße, dies aber machte alles sehr schnell, sehr vertraut und meine Mutter fühlte sich reichlich wohl.
So sehr das sie auf dem SuperSessel immer wieder einschlief :)

Ein Toilettengang zwischen der Therapie war mit Hilfe der Schwester keinerlei Problem. Die Infusion wurde kurz abgeklemmt und meine Mutter konnte sich von ihrem rötlich gefährbten Urin begrüßen lassen.
Dies ist nach der Chemo ganz normal, da das erste Medikament eine rötliches glucosehaltiges Medikament gewesen ist.

Die letzten ca 7 Min in der die abschließende Kochsalzlösung durchlief, nahm sich die Schwester noch Zeit um uns über Nebenwirkungen und Zuzahlungen zu informieren.
tausende Euro kommen da zusammen, so das man mir Sicherheit nach der Behandlung nicht mehr zuzahlungspflichtig ist.

Meiner Mutter ging es sehr gut nach der Behandlung. So führte uns der Heimweg noch vorbei am Discounter. Ein schönes Mittagessen, viel Obst, viel Gemüse, Fertigkompott. Man weiß ja nicht wie die nächsten Tage werden. Den dies waren die Worte vom Arzt.
SIE WERDEN DIE NÄCHSTEN 3 TAGE AN UNS DENKEN!!

Meine Mutter war seh blass im Gesicht, was mir bei Ihr schon Angst macht, weil sie niemals ihre gesunde Farbe aus dem Gesicht verliert.
Der Rest des Tages verlief ruhig bei uns.
Sie hatte keinerlei Beschwerden und hat auch die Nacht ohne Erbrechen und Übelkeit verlebt.


Das sind die frischen Narben, jetzt 6 Tage alt vom Port meiner Mutter. Das es Komplikationen mit dem einsetzten gab musste am Hals ein 2ter Schnitt gemacht. Das Röhrchen verkäuft nun über das Schlüsselbein.







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